Here is a transliteration into a little more modern German. Give me another hour and I’ll post a translation to English:
Von Gallia page 139
… Ghibbelinern gewesen und noch ist. Johannes Galeanius, erster Herzog zu Mailand, dem diese Stadt zuteil ward, und der sie unter sich zwang, die vorhin freie Stadt war, hat ein Schloss dazu gebaut, und den grossen Tiergarten. Was alte Gebäude da sind gewesen, sind fast alle durch den Krieg zugrunde gegangen ausgenommen die hohe Schule, die zeigt noch an wie es so ein herrlich wesen in dieser Stadt vor Zeiten ist gewesen. Sie hat sich von viel Jahren her gesperrt dem Kaiser untertänig zu sein, und das hat Sie zu ihrer Verderbnis gebracht. Was dem Menschen Not ist zur aufenthaltung feiner Natur, wird überflüssig da befunden, und sonderlich hat köstlichen und starken Wein. Sie gehoert zu unseren Zeiten unter das Herzogtum Mailand.
Modoetia oder Montschen (modern name: Monza)
Am Wasser Lamber liegt die Stadt Montsche, die vor Zeiten König Dietrich und danach Theodolinda Königin der Langobarden mit ihren gaben gar wohl geziert haben. Es haben auch vor vierhundert Jahren die Kaiser in dieser Stadt zum ersten die Krönung mit der eigenen Krone empfangen, die danach gen Mailand gekommen ist.
(Note: This places the time when the original text was written either in the 12th-13th century, since Charlemagne was the first “Kaiser” to crown himslef with the iron crown of the Lombards (Eiserne Krone von Monza) in 774, or it could be referencing the crowning of Emperor Otto the First as King of the Lombards in 951. After this date Otto I. was crowned emperor, and ever since then the Emperor was also crowned King of the Lombards. this would place the (original) writing of the text in the 14th century. Either way, I would think that what you have is a copy of the original text, not actually a text written in the 12th, 13th, or 14th century.)
Ariminum (modern name: Rimini)
Die Stadt liegt in Flaminia, am Meer unfern von dem namhaften Wässerlein Rubicon, das jetzt Pisitella heisst, sie ist nicht wunderlich gross, hat ein ziemlich (parte des meer?) (probably: Teil des Meeres), hat auch gute Weid und deshalb gut und viel Fass. Das Feld um die Stadt ist nicht sonderlich gut zu der Fruchttragung, zu Wein aber ganz ungeschlacht, denn es waechst leuwer und ungeschmackt Wien an diesem Ort. Es haben etwa über die Stadt geherrscht, die Herzogen von Malatesta, aus Gunst des Kaisers Otto III., und als sie in nachgehenden Zeiten zu viel mutwillens mit den Bürgern trieben, und in ihren Hass fielen, sind sie von den Päpsten vertrieben worden, und ist die Stadt unter des Papsts Gewalt gekommen, der hat einen Vogt darin den man nennt Gubernatoren, der regiert die Stadt mitsamt einem Rat so gesetz wird von den Bürgern. Doch haben vor vierzig Jahren die Venediger etlich Jahr ingehabt wider des Papstes willen.
Pisa
Eine mächtige Stadt in Italia, die auch zwei oder dreimal um das Jahr Christi 1020, die Sarazenen geschlagen hat auf der Insel Sardinia und Sie beherrscht. Es haben auch die Bürger dieser Stadt Anno Christi 1108, angefallen die Inseln Maiorica (modern name: Mallorca) und Minorica (modern name Menorca) und die eingenommen, und ihren (mohammedanischen?) König totgeschlagen, die Königin aber mit einem Kind gefangen, und das Kind im christlichen Glauben auferzogen und unterwiesen, und das zu letzt zum König gemacht in gemeldeter Insel Maiorica. Es sind die Pisaner gewalttätig gewesen bis zur Zeit Kaiser Rudolfs. Der hat sie fast sehr (geliebt?)
Page 140: Das andere Buch
Anno Christi Tausend dreihundert neun und sechzig (1369) kaufte Petrus Habacurta (better known as Piero Gambacorti) die Stadt von Kaiser Karl um zwölf tausend Gulden. Danach kam Sie wieder in eine andere Hand, und ward zuletzt verkauft Johani Galeatio dem Vizegrafen. Von diesem ward sie verkauft den Florentinern. Und als die Pisaner des Übels zufrieden waren, machten Sie wider die Florentiner einen Auflauf, trieben sie zur Stadt hinaus, machten sie wieder frei. Es stand aber nicht lang dann die Florentiner brachten sie wieder unter sich und behielten Sie wieder bis zum Jahre Christi 1495. Jetzt ist sie mit der Stadt Florenz gekommen unter das Joch des Fürsten Cosme Medices (now known as Cosimo I. de Medici) der ein Gewalthaber in dieser Stadt hat.
(Note: this would place the text between 1519 and 1574, probably somewhere around 1560 or 1570)
Dieser Dienstbarkeit halb sind viel Bürger aus der stadt gezogen, Haus und Hof und ihre Güter dort hinterlassen, und sich anderswo hingesetzt, und besonder sind viel gen Venedig gekommen, und doch durch Kauffmannsgewerb wiederum aufgekommen. Die Stadt hat ein weiter Begriff und wird durch ein Wasser geteilt, hat hohe Stadtmauern die mit Marmorsteinen ausgeführt sind, aber hat wenig Einwohner und stehen viele Wohnungen leer. Doch ist der Stadt etwas geholfen durch eine hohe Schule so man dort aufgerichtet hat. So ist bei einer Kirche ein Turm, der ist wunderbarlich ein Gebau. Denn so man ihn von aussen ansieht, hängt er auf einer Seite, als wollte er einmals niederfallen, und so man drein kommt, ist er Schnurschlech aufgerichtet. Es ist auch ein Kirchhof da, der ist mit Mauern und (Schöpfen?) beschlossen, in welchen das Erdreich mag ein menschliches Leib verzehren in 24 Stunden. Das Erdreich um die Stadt ist fast fruchtbar am Korn, trägt aber gar schechten Wein. Die Bürger begehen sich fast mit Kaufmannsschätzen, denn die Stadt liegt nicht fern vom Meer. Es ist nicht fast eine gesunde Luft da, gesunder für die Fremden.
Rauen (modern name: Ravenna)
Die Gegend um diese Stadt hat vor alten Zeiten geheissen Gallia Togata, ist danach geteilt worden in Emilia und Flaminia, und heisst zu unserer Zeit Romandiola, darin auch die Stadt Rauen liegt. Dies ist gar eine alte Stadt, die König Dietrich mit hübschne Gebauen hat geziert. Und da haben die Exarchi (Note: A Proconsul or Viceroy of the Byzantine Empire. They governed what remained of Byzantine territory in Italy from Ravenna, until the last Exarch was killed by the Lombards in 751) ihren Sitz gehabt, die Vicari und Statthalter oder Gewalthaber sind gewesen des Kaisers.
So, it seems to be some kind of guide book for Northern and Central Italy. Milan and Monza are in the province Lombardy, Rimini and Ravenna are in Emilia-Romagna, and Pisa is in Tuscany.